Tipps

Welcher Camper ist der richtige für mich?

Wenn du einen Camper mieten oder kaufen möchtest und dich fragst, „Welcher Camper ist der richtige für mich?“, ist es gut, wenn du dich mit den verschiedenen Arten von Reisemobilen und ihren Unterschieden vertraut machst.

Was sind die Vor- und Nachteile der verschiedenen Klassen? Welches ist das beste Reisemobil für dich? Du fühlst dich wie ein Kind im Süßwarenladen, du willst sie alle, aber du musst dich für eins entscheiden. Dabei ist die Orientierung im Fahrzeugdschungel kein Hexenwerk.

Allgemeines, der Grundriss

Als Grundriss wird im Reisemobil die Anordnung und Aufteilung der Wohnraumkomponenten bezeichnet, also zum Beispiel Betten, Bad und Küche. Eines vorweg: Grundrisse gibt es in vielen Variationen, allerdings unterscheidet man eine Handvoll Grundtypen, die die Orientierung enorm erleichtern.

Wichtig sind Vorüberlegungen:

Wie viele Urlauber benutzen das Wohnmobil im Höchstfall gleichzeitig? Die Anzahl der Betten muss danach ausgerichtet werden. In vielen Reisemobilen finden sich neben Alkoven- oder Hubbett weitere Betten im Heck. Hier gibt es entweder Doppel- oder Etagenbetten für Familien. Steht das Doppelbett mittig im Heck und ist wie zu Hause bequem von drei Seiten zugänglich, nennt man es „Queensbett“. Ist es seitlich angeordnet, heißt es auch „französisches Bett“. Die beliebteste Alternative dazu ist eine Art „Liegewiese“, quer oder längs angeordnet, meist in kompakten Campingbussen und Kastenwagen anzutreffen, häufig jedoch auch in Teilintegrierten.

Die Größe der Sitzgruppe und somit auch die Anzahl der Ess- und besonders der Gurtplätze muss man ebenfalls nach der Zahl der Mitreisenden auswählen. Viele Sitzgruppen lassen sich ebenfalls zu einem Bett umbauen, doch das ist oft nicht mehr als ein Notbehelf für Besuch.

Wie viel Gepäck wollen Sie mitnehmen? Sperriges Sportgerät wie Fahrräder oder Surfbretter brauchen entsprechend Platz. Will man sie nicht auf Trägern außen transportieren ist ein Wohnmobil mit Heckstauraum die beste Wahl. Passen dort evtl. auch Zweiräder hinein, nennt man ihn Garage.

Von großer Bedeutung sind auch die sanitären Einrichtungen. Die Spanne reicht von der einfachen Nasszelle bis hin zu Bädern, die ihren Namen auch verdienen. Ähnlich üppig ist die Auswahl an Küchen in Größe und Ausstattung.

Sowohl bei der Aufbauform wie auch beim Grundriss gilt: Die eigenen Bedürfnisse und Ansprüche sind der Wegweiser. Wer sich gut überlegt, wie er sein Mobil nutzen möchte, hält die Antwort auf die Frage „Welches Mobil passt zu mir?“ eigentlich schon in Händen.

Wohin sollen mich meine Reisemobil-Tour vorwiegend führen – stehen zum Beispiel Städtetrips, Fernreisen oder Wintercamping auf dem Plan? Je genauer man sich im Voraus überlegt, welche Anforderungen das Wohnmobil erfüllen muss, desto leichter fällt hinterher die richtige Wahl.

Die Aufbau-Typen

Hier erklären wir alle Aufbau-Typen von klein bis groß.

Bulli | Camping-Van | Alkoven | Teilintegriert | Vollintegriert | Liner | Wohnwagen

Kompakter Campingbus / Bulli

Campingbusse sind die wendigsten Wohnmobile, sie basieren auf der Original-Karosserie eines Transporters mit Schiebetür. Durch ihre geringeren Abmessungen sind sie alltagstauglicher als Reisemobile anderer Gattungen. Für zwei Personen reicht der Platz aus, bei mehreren wird’s eng.

Der sogenannte Camper-Van gehört zu den wendigsten Reisemobilen und fährt sich wie ein normaler PKW. Wer Alltags- und Freizeitbeschäftigungen mit nur einem Fahrzeug erledigen möchte, der ist mit einem ausgebauten Transporter dieser Größe am besten bedient. Mit den handlichen Allroundern sind Städtetrips dank schlanker Linie und Parkhaustauglichkeit genauso möglich wie ein Kurztrip auf den Campingplatz oder in die Natur.

Doch die Kompaktheit steckt auch ihre Grenzen: Das Raumangebot fällt eher bescheiden aus, so sucht man ein richtiges Bad meistens vergebens. Auch die Staumöglichkeiten sind begrenzt, weshalb der Kompakt-Campingbus zwar ideal für reisende Paare, aber weniger gut für Familien geeignet ist. Mit einem Aufstelldach lassen sich immerhin bis zu vier Schlafplätze schaffen.

Das Wichtigste im Überblick

  • Geeignet für 2-4 Personen
  • typische Fahrzeuglänge: 4,99 – 5,40 Meter
  • Komfortlevel: niedrig
  • Vorteile: kompakt und wendig, Urlaubs- und alltagstauglich, geeignet für reisende Paare
  • Nachteile: eingeschränkte Stehhöhe, eingeschränkter (Stau-)Raum, eher für den Sommerbetrieb

Camping-Van / Kastenwagen

Die nächste Größe der Wohnmobile, der große Kastenwagen, bietet in puncto Wohnraum da schon etwas mehr Komfort: Eine durchgehende Stehhöhe und eine abschließbare Nasszelle mit Toilette sind Standard. Das macht ihn aber auch gleich etwas länger als einen Kompakten, denn ausgebaute Kastenwagen, sehr häufig auf einem Fiat Ducato basierend, starten ab 5,40 Metern Länge. Großartigen Komfort darf man deshalb aber nicht erwarten, doch der hängt auch von der Anzahl der Besatzungsmitglieder ab. Zwei bis drei sind es üblicherweise bei großen Camping-Vans, doch es gibt auch Modelle mit vier und mehr Schlafplätzen, je nach Ausstattung und dank Hoch- oder Aufstelldach.

Das Wichtigste im Überblick

  • Geeignet für 2-4 Personen
  • typische Fahrzeuglänge: 5,40 – 6,36 Meter
  • Komfortlevel: mittel
  • Vorteile: mehr Stauraum als in einem Kompakt-Campingbus, Sanitärraum vorhanden, durchgehende Stehhöhe
  • Nachteile: eingeschränktes Wintercampen, für Familien eher zu klein

Camper mit Alkoven

Seine Form ist ikonisch: Das Alkovenmobil ist leicht an der weit vorgewölbten Nase über dem Fahrerhaus zu erkennen, auch Schlumpf-Mütze genannt. In dieser Nische, dem sogenannten Alkoven, verbirgt sich ein festes Bett. Fest bedeutet bei einem Wohnmobilbett, dass es nicht aus einer Sitzgruppe umgebaut werden muss. Man kann es also immer nutzen, außer während der Fahrt.

Das Alkovenmobil ist das typische Familienmodell. Die Größe der Familie spielt beim Alkovenmobil weniger eine Rolle, neben dem Bett im Dachgeschoss sind meist noch weitere feste Betten vorhanden. Manche bieten sogar bis zu sieben Personen einen Schlafplatz. Dazu kommen ein besonders gutes Preis-Leistungs-Verhältnis und der luftige Raumeindruck, der durch die enorme Innenhöhe entsteht.

Mehr Reisende bedeutet aber auch mehr Gepäck an Bord. Für den Alkoven ist das Thema Stauraum aber meist kein Problem: Neben Kleider- und Hängeschränken hilft eine Heckgarage, gelegentlich sogar ein Doppelboden. Doch wer A sagt, muss auch B sagen können. Die spezielle Bauweise fordert ihren Preis – und zwar an der Zapfsäule.

Alkovenmobile haben eine wuchtige Erscheinung und sind nicht gerade windschnittig. Die markante Form führt während der Fahrt zu mehr Luftwiderstand und somit zu einem erhöhten Kraftstoffverbrauch. Ungeübte Fahrer vergessen leicht den Aufbau, Vorsicht bei Schildern und Ästen. Achtung: Wegen des hohen Schwerpunkts neigt sich ein Alkovenmobil in Kurven deutlich zur Seite. Wen das und das abendliche Klettern in den Alkoven nicht abschreckt, liegt mit diesem Aufbautyp nicht nur bequem, sondern auch in puncto Anschaffung richtig.

Das Wichtigste im Überblick

  • Geeignet für 4-6 Personen
  • typische Fahrzeuglänge: 5,99 – 7,69 Meter
  • Komfortlevel: mittel bis gehoben
  • Vorteile: ideal für Familien, abschottbares Fahrerhaus, genug Platz für Küche und Bad
  • Nachteile: Erschwerter Alkoven-Einstieg, erhöhter Kraftstoffverbrauch, ungewohnte Gesamthöhe, für ungeübte Fahrer schwieriges Handling

Teilintegriertes Wohnmobil

Eine Alternative zum Alkovenmobil bietet der Teilintegrierte. Ihren Namen hat diese Mobilgattung von der Bauweise, bei der das Original-Fahrerhaus teilweise in den Wohnbereich eingebunden ist. So sind die Fahrersitze – wie bei Campingbussen – meistens drehbar und gehören ebenfalls zur Sitzgruppe. Vier Personen haben bequem Platz am Esstisch.

Die Schlafmöglichkeiten sind im Vergleich zum Alkovenmobil jedoch begrenzt – Liegeflächen befinden sich in der Regel im Heck oder als Hubbett über dem Wohnbereich. Auch eine Sitzgruppe kann gelegentlich noch zum Schlafplatz umgebaut werden. Somit ist Platz für Paare oder kleinere Familien vorhanden.

Teilintegrierte, auch T-Modelle oder TI genannt, gibt es in zwei Ausführungen: mit und ohne Hubbett. Dieses Bett hängt tagsüber an der Decke und kann zum Schlafen abgesenkt werden – dann ist die Sitzgruppe darunter allerdings meist blockiert. Ein Hubbett-TI hat oft ein aufgewölbtes Dach, um das Zusatzbett unterzubringen. Teilintegrierte ohne Hubbett sind aerodynamisch günstig, damit spritsparend und im Preis ähnlich wie Alkovenmobile angesiedelt. Sie eignen sich vor allem für Paare, die nur ab und zu weitere Reisende mitnehmen.

Im Gegensatz zum Alkovenmobil ist der Teilintegrierte flach und niedrig. Dies führt zu einem tieferen Schwerpunkt, so dass sich das Fahrgefühl etwas weniger von dem eines Pkws unterscheidet – und Sprit spart man auch.

Das Wichtigste im Überblick

  • Geeignet für 2-4 Personen
  • typische Fahrzeuglänge: 5,99 – 7,69 Meter
  • Komfortlevel: mittel bis hoch
  • Vorteile: ideal für Paare und Kleinfamilien, großes Raumgefühl, angenehmes Fahrgefühl, niedrigerer Kraftstoffverbrauch
  • Nachteile: schlecht isoliertes Fahrerhaus, teils nur ein richtiges Bett

Vollintegriertes Wohnmobil

Der große Bruder des Teilintegrierten ist der Integrierte, auch Vollintegriert genannt. Sie sind die extravagantesten Wohnmobile. Sie bestechen durch eine eigenständige Bugmaske anstelle des Original-Fahrerhauses und eine riesige Frontscheibe, die auch im Inneren für Luftigkeit und Raumgefühl sorgt. Integrierte sind zwar nicht unbedingt länger als Teilintegrierte, stehen jedoch für mehr Wohnkomfort. Das eigenständig gestaltete Fahrerhaus geht nahtlos in den Wohnbereich über, der deshalb besonders geräumig wirkt.

Integrierte verfügen über den Vordersitzen häufig über ein Hubbett im Bug und damit in der Regel bereits serienmäßig vier Schlafplätze. Doch das alles kostet Gewicht: Integrierte sind häufig schwerer als 3,5 Tonnen. Alle, die nach 1998 den Führerschein erworben haben, brauchen dafür eine zusätzliche Fahrerlaubnis, den C1-Führerschein.

Eine Fahrertür gibt es manchmal nur gegen Aufpreis, eine Beifahrertür nur sehr selten. Außerdem sind durch die spezielle Frontbauweise Service- und Wartungsarbeiten am Motor zeitintensiv.

Das Wichtigste im Überblick

  • Geeignet für 2-4 Personen
  • typische Fahrzeuglänge: 6,99 – 8,65 Meter
  • Komfortlevel: gehoben bis hoch
  • Vorteile: tolles Raumgefühl, gute Isolierung
  • Nachteile: Erschwerte Wartungsarbeiten, eingeschränkte Übersichtlichkeit, teurer als Teilintegrierte, meistens nur mit C1-Fahrerlaubnis zu fahren

Liner

Geld darf beim nächsten und letzten Aufbautyp nicht die Hauptrolle spielen: Der Liner dominiert die Oberklasse. Bei Startpreisen von 120.000 Euro ist diese Einordnung angemessen. Die technisch anspruchsvollen und schick eingerichteten Aufbauten basieren teils auf ausgewachsenen Lkw-Chassis, wie beispielsweise Iveco Daily, Mercedes Actros oder Atego. Das Fahrerhaus wird oft aufwendig auf das Niveau des Wohnraums angehoben, sodass ein durchgängig ebener Boden entsteht.

Zur Vergrößerung des sowieso schon üppigen Platzangebots setzen manche zudem auf elektrisch ein- und ausfahrbare Erker, sogenannte Slide-Outs. High-End sind schließlich Modelle mit Pkw-Garagen. Vom Smart bis zum Porsche gibt’s hier verschiedene Garagen im Heck oder unten an der Fahrzeugflanke.

Doch auch Liner haben Schwächen: Die Abmessungen erfordern nicht nur die Umsicht des Fahrers, sondern auch eine angepasste Urlaubsplanung, was Routen (Geschwindigkeitsbegrenzung und geeignete Straßen) und Stellplätze angeht. Außerdem benötigt man hier einen Lkw-Führerschein. Das Gewicht der Liner reißt nicht nur die 3,5-Tonnen-Grenze, für die man statt der B- eine C1-Fahrerlaubnis benötigt. Häufig wiegen sie sogar mehr als 7,5 Tonnen. Dafür muss ein „großer“ Lkw-Führerschein her, die Fahrerlaubnis Klasse C oder ein alter Führerschein Klasse 2.

Das Wichtigste im Überblick

  • Geeignet für 2-4 Personen
  • Komfortlevel: sehr hoch bis luxuriös
  • Vorteile: An Komfort und Luxus kaum zu überbieten, viel Stauraum
  • Nachteile: hoher Kraftstoffverbrauch, unhandliche Abmessung, LKW-Fahrerlaubnis erforderlich, sehr teuer

Wohnwagen

Der große Unterschied zwischen einem Wohnmobil und einem Wohnwagen besteht darin, dass man den Wohnwagen an der Anhängerkupplung eines Fahrzeugs befestigt. Somit ist dieser kein eigenständiges Fahrzeug, das hat Vor- und Nachteile.

Ein Wohnwagen hat im Vergleich zu einem Wohnmobil einen großen Vorteil, man ist am Zielort flexibler/mobiler. Man koppelt den Wohnwagen einfach vom Zugfahrzeug ab und kann Tagesausflüge mit dem Auto genießen. Zudem bleibt ein toller Stellplatz auf der Campinganlage erhalten, er ist schließlich blockiert. Einen Wohnwagen bekommt man in allen Komfort- und Preisklassen, von niedrig bis sehr hoch, sowie in unterschiedlichen Größen und für unterschiedliche Personenanzahl. Leider benötigt man zum Ziehen eines großen Anhängers einen zusätzlichen Führerschein der Klasse BE.

Das Wichtigste im Überblick

  • Geeignet für 2-6 Personen
  • verschiedene Fahrzeuglängen
  • Komfortlevel: niedrig bis sehr hoch
  • Vorteile: Ideal für Paare und Familien, kann auf dem Campingplatz bleiben und das Zufahrzeug kann separat genutzt werden, deutlich günstiger als ein Wohnmobil
  • Nachteile: stark eingeschränkte Reisegeschwindigkeit, Fahrerlaubnis der Klasse BE erforderlich, enge oder steile Straßen sind häufig nicht befahrbar

Wir hoffen mit diesem Blog etwas Licht ins Dunkel gebracht zu haben und wünschen Dir Allzeit gute Fahrt und tolle Reiseabenteuer! Berichte uns gerne davon.

Für noch mehr Infos über die bei uns mietbaren Modelle schau gerne auch hier vorbei.

Dein Team von camp-vans.de