Tipps

Roadtrip & Camping Abenteuer – aber SICHER!

Die Welt mit dem Reisemobil zu entdecken, macht Freude. Damit aber auch alle sicher und gesund am Ziel ankommen, ist Einiges zu beachten. Neben den von PKW bekannten Verhaltensregeln und einer aufmerksamen, vorausschauenden und defensiven Fahrweise etc., gilt es vor allem der Beladung des Campers besonderes Augenmerk zu widmen.

Warum ist es so wichtig zu wissen, wie ein Wohnmobil richtig zu beladen ist? Zunächst verstößt ein überladenes oder unsachgemäß beladenes Wohnmobil nicht nur gegen die Straßenverkehrsordnung, sondern ist auch eine Gefahr für dich und andere Verkehrsteilnehmer. Falsch beladene Wohnmobile können deine Sicherheit beeinträchtigen und hohe Bußgelder nach sich ziehen. Ein Wohnmobil, das zu schwer beladen oder dessen Gewicht nicht richtig verteilt ist, fährt nicht korrekt, das heißt, Bremsen und Lenkung funktionieren möglicherweise nicht richtig. Darüber hinaus wirkt sich ein falsch beladenes Wohnmobil auf den Reifendruck aus. Deshalb verraten wir dir, wie du deinen Camper richtig belädst.

Reisemobil richtig beladen – sicher unterwegs!

Je mehr Personen mitfahren, desto schwieriger wird die Beladung. Nicht nur wegen der begrenzten Platzverhältnisse, sondern vor allem wegen der Zuladung und der unterschiedlichen Wünsche der Mitreisenden. Das zulässige Gesamtgewicht des Fahrzeuges (meistens 3,5 t) ist dabei unbedingt genauso zu beachten, wie die einzelnen Achslasten. Dazu zählt einfach alles: das Fahrzeug, die Ausstattung, die Passagiere und die persönlichen Sachen. Jeder Mitreisende sollte also sein persönliches Gepäck und evtl. benötigte (Sport-)Ausrüstungen überlegt wählen.

Generell gilt: Schweres (in der Grafik rot dargestellt) gehört im Reisemobil nach unten. Im oberen Bereich sollten nur leichte Dinge (grün dargestellt) untergebracht sein. Dies ist wichtig für eine sichere Straßenlage, aber auch für die persönliche Sicherheit im Falle einer Vollbremsung oder gar eines Unfalls. Alle schweren Gegenstände (z.B. Getränkekisten o.ä.) müssen während der Fahrt gesichert werden. Geschirr, Kaffeemaschinen, Utensilien und Deko aller Art gehören in die verschlossenen Schränke und sollten nicht offen herumstehen. Im Falle einer Gefahrenbremsung verwandeln sich solche Dinge sonst in lebensgefährliche Geschosse.

Auch die oft einladend großen Heckgaragen sollten überlegt beladen werden. Häufig beträgt die zulässige Belastbarkeit „nur“ ca. 150 kg. Wurde evtl. nachträglich ein Verstärkungsrahmen montiert (z.B. für eine Anhängerkupplung), steigt die zulässige Beladung meist um ca. 100 kg. Hierbei sollte je nach Fahrzeug aber unbedingt die zulässige Achslast beachtet werden. Schwerere Gegenstände gehören dabei wieder eher nach vorn. Durch die Hebelwirkung im Heck sollten im hinteren Bereich der Garage möglichst leichtere Gegenstände transportiert werden. Auch hier gilt: Die Ladung muss gesichert werden. Die meisten Wohnmobile verfügen über Zurr-Ösen (teils verstellbar).

Externe Stauräume

Alles, was auf der Rückseite des Wohnmobils montiert ist, wie z. B. eine Aufbewahrungsbox oder ein Fahrradträger, führt zu mehr Gewicht auf der Hinterachse. Dies kann zu Problemen beim Handling führen, das Wohnmobil kann dadurch leicht ins Schwanken kommen. Das kann unter Umständen sogar bis zum Überschlagen führen. Wenn Gewicht hinter der Achse hinzugefügt wird, spricht man im Allgemeinen von einem Überhangproblem. Dieses kann zur Instabilität des Wohnmobils führen. Aber auch das Befestigen von Dingen auf dem Dach des Wohnmobils, z.B. einer Dachbox, bringt Probleme mit sich. Dadurch ändern sich die Höhe des Fahrzeugs und damit auch der Luftwiderstand beim Fahren, was dazu führt, dass mehr Kraftstoff verbraucht wird, um den zusätzlichen Widerstand des Wohnmobils zu kompensieren. Und all diese An-/Aufbauten zählen selbstverständlich auch in das zulässige Gesamtgewicht des Fahrzeugs mit ein.

Gasflaschen

Gasflaschen dürfen nur in den dafür vorgesehenen Halterungen im jeweiligen Gaskasten transportiert werden und müssen während der Fahrt verschlossen sein. Einzige Ausnahme stellt die „TRUMA Control“ Sonderausstattung dar, diese regelt den Verschluss der Gasflasche/n im Notfall. Neben der persönlichen Sicherheit hilft die Beachtung dieser einfachen Regeln auch unnötige, teils sehr hohe Bußgelder zu vermeiden. Eine Überladung des Campers kann schnell sehr teuer werden und somit die Urlaubslaune verderben. Die verhängten Strafen können je nach Land sehr drastisch sein.

Weitere Tipps

Bereits beim Kauf der genutzten „Dauerausstattung“ des mobilen Heims sollte auf das Gewicht geachtet werden. Allein bei Geschirr, Töpfen, Pfannen, Campingtisch und -stühlen usw. lassen sich viele Kilogramm einsparen, was die Möglichkeiten der späteren Mitnahme von Gepäck erhöht. Mit Gasflaschen aus Aluminium (z.B. bei unserem Partner Movera erhältlich) lässt sich weiteres Gewicht sparen.

Die meisten Fahrzeuge sind nicht für das Fahren mit vollem Wassertank ausgelegt, da dieser zu Instabilität, Übergewicht und Schwierigkeiten beim Lenken führen kann. Daher sollte der Wassertank  nicht bis oben gefüllt sein. Führe nur so viel Wasser mit, wie du bis zur nächsten Nachfüllstelle benötigst. 1 Liter Wasser wiegt 1 Kilogramm! Die vollständige Befüllung des Wassertanks lässt sich am Zielort meist problemlos organisieren. So lassen sich ohne Probleme schnell 80-150 kg einsparen und wertvolle Zuladung gewinnen.

Man sollte ebenfalls überlegen, ob tatsächlich der gesamte Vorrat an Lebensmitteln von zu Hause mitgenommen werden muss. Solange man sich in Europa aufhält, ist der nächste Supermarkt meist nicht weit. Auch so lässt sich erstaunlich viel Gewicht einsparen und außerdem kann man die regionalen Köstlichkeiten kennenlernen.

Bei älteren Reisemobilen sollte hin und wieder die mitgeführte Ausstattung kritisch kontrolliert werden. Schnell sammelt sich über die Jahre auf verschiedenen Reisen eine Menge „Gerümpel“ an, das man lediglich als Ballast mit sich herumfährt, ohne es wirklich zu benötigen.

Sofern du noch keine Erfahrungen sammeln konntest, oder Zweifel hast, solltest du an einer öffentlichen Waage das Gewicht Ihres Fahrzeuges überprüfen. Wenn du dein Wohnmobil wiegst, ist es eine gute Idee, die rechte und die linke Seite getrennt zu wiegen. So erkennst du, ob du eine Seite versehentlich stärker beladen hast als die andere. Dein Ziel sollte es sein, alles so gleichmäßig wie möglich zu beladen. Dabei besteht die Möglichkeit, auf die Vorderachse etwas mehr Gewicht aufzubringen. So steht das Fahrzeug nicht schief, was zu Schwanken und zu Reifenplatzern führen kann. Ein schiefes Wohnmobil wird auf rutschigen Straßen nicht gut abschneiden, ebenso wenig wie in Baustellenbereichen und auf unebenen Strecken.

Profi-Tipp:

Plane zusätzlichen Platz ein. Gehe nicht mit einem Wohnmobil auf Reisen, das bereits an oder nahe an seiner maximalen Gewichtsgrenze ist. Lasse so viel Platz wie möglich, falls du deinem Wohnmobil etwas hinzufügen musst oder möchtest.

Eine Möglichkeit, das Gewichtslimit während deines Roadtrips nicht zu überschreiten, besteht darin, nach dem Prinzip „eins rein, eins raus“ zu verfahren. Da in deinem Heim auf 4 Rädern nicht unbegrenzt Platz zur Verfügung steht, solltest du für jedes neue Teil etwas, das bereits im Wohnmobil war, herausnehmen. So vermeidest du Überlastung. Zum Beispiel bei einem neuen Kleidungsstück. Kaufst du etwas neues, solltest du etwas Altes aussortieren – am besten du spendest es für Bedürftige.

Checkliste

  • Schweres gehört nach unten!
  • Im oberen Bereich nur leichte Dinge transportieren
  • Ladung sichern
  • Keine losen Gegenstände während der Fahrt offen liegen lassen
  • Heckgarage nicht überladen
  • Zulässiges Gesamtgewicht und Achslast beachten
  • Wasser erst am Zielort vollständig tanken
  • benötigte Lebensmittevorräte prüfen
  • auf leichte Ausstattung achten
  • Reisemobil regelmäßig entrümpeln

Viel Freude und Erholung im Urlaub wünscht dir dein Team von camp-vans.de…be free!